Mmmmh, dieses Mal gibt es mit dem Wildschwein-Burger an Champignons und Folienkartoffeln etwas ganz Feines vom Grill. Bei meiner letzten Wildfleisch-Bestellung beim Metzger meines Vertrauens (wo die Metzgermeister selbst jagen gehen) habe ich neben Wildschweinrücken auch zwei Kilo Wildschwein-Hackfleisch geordert, weil ich unbedingt mal einen „Wild-Burger“ probieren wollte. Irgendwie hat mich das immer gereizt, Wildfleisch auf einem Hamburger zu verarbeiten.
Normalerweise ist Schweinefleisch nicht die erste Wahl für leckere Hamburger. Der Beef-Geschmack fehlt dann einfach. Wobei man das nicht verallgemeinern kann, denn es gibt auch total leckere Burger mit Schweinefleisch, hier fällt mir sofort mein Apfel-Cheeseburger ein. Obwohl mit Schweinefleisch, schmeckt er durch den Apfel so gut und anders, dass niemand den klassischen Geschmack von Rindfleisch vermisst – einfach, weil der Burger durch den Apfel schon so anders ist!
Aber darum geht’s ja heute nicht, denn heute soll es den ersten Wildschwein-Burger geben. Ob der Wildschwein-Burger mit kräftigerem Wildschwein-Hackfleisch überzeugen kann?
So habe ich den Burger zubereitet
Den Wildschwein-Burger bereite ich mit gegrillten Champignons und Folienkartoffeln dazu. Hier zunächst die Zutatenliste:
180g Wildschwein-Gehacktes pro Patty
1 Ei
etwas Paniermehl
Zwiebel-Chutney
BBQ Sauce
grüner Salat
Champignons
Käse nach Wahl
Vollkorn-Buns
Kartoffeln
Sour Cream oder Frühlingsquark
Pfeffer und Salz
Das Grillen bzw. die Vorbereitung starte ich mit den Kartoffeln, denn die brauchen am längsten. Um etwas Zeit zu sparen, habe ich die Kartoffeln vorgekocht. Die vorgegarten Kartoffeln kommen mit etwas Margarine in Alufolie und benötigen dann etwas 20-25 Minuten auf dem Grill bei mittlerer direkter Hitze. Regelmäßiges Wenden natürlich nicht vergessen!
Bei den Buns habe ich dieses Mal aus Zeitgründen keine Hamburger-Brötchen selbst gebacken, sondern auf fertige Buns aus Vollkorn zurückgegriffen. Das Wildschwein-Hackfleisch knete ich mit einem Ei, Paniermehl und etwas Pfeffer und Salz durch. Ohne Ei ging es nicht gut, da das Wildschwein-Gehacktes sehr instabil war und die Patties drohten auseinanderzufallen. Mit Ei und Paniermehl ist das Fleisch leichter zu verarbeiten. Mit der Burgerpresse forme ich dann Patties.
Die Folienkartoffeln grille ich in direkter mittlerer Hitze auf dem Grillrost, die Champignons und die Patties kommen auf die Broil King Plancha. Ich bin – nur ganz nebenbei – immer wieder von der Plancha begeistert. Egal ob Patties, Fleisch oder Gemüsepfannen, auf der gusseisernen Grillplatte wird’s immer super lecker!
Etwas später folgen dann die Wildschwein-Patties auf die Plancha. Ich habe – wie man auf den Fotos sehen kann – immer eine Grillschale parat. So kann ich bereits fertiges Gegrilltes wie z.B. die Champignons gut warmhalten und zwischenparken. Auf dem Gemüserost des Regal 490 bleiben die Sachen schön warm, ohne zu verbrennen. Das überschüssige Wildschweingehacktes, welches ich nicht für die Patties gebraucht habe, wurde zu Frikadellen verarbeitet. Der ideale Deluxe-Snack auf der nächsten Wanderung hier im Bergischen Land 🙂
Wenn Champignons, Folienkartoffeln und Wildschwein-Patties fertig gegart sind (apropos fertig gegart: Wildschwein sollte nicht innen rot verzehrt werden, sondern immer auf mindestens 80 Grad Kerntemperatur gebracht werden), röste ich noch kurz die Buns mit etwas Margarine an. Dann kann es los gehen mit dem Burger bauen… Den Burger bestreiche ich mit der BBQ-Sauce aus gegrilltem Paprika, die keinen zu intensiven Eigengeschmack hat. Schließlich soll die Sauce nicht dem Wildschwein nicht die Show stehlen! Dazu kommen ein paar gegrillte Champignons, grüner Salat, Zwiebel-Chutney (natürlich selbstgekocht) und etwas milder Ziegenkäse. Dazu die Folienkartoffel mit Frühlingsquark und ein paar Pimientos de Padron, die wir noch hatten. Ob’s schmeckt?
Und so schmeckt der Wildschwein-Burger!
Zugegeben: Hamburger mit Schweinegehackten sind immer ein Experiment. Häufig stellt sich bei Schweinegehackten nicht das richtige Burger-Feeling ein. Bei Wildschwein ist das anders – ganz anders! Der Wildschwein-Burger kann richtig überzeugen. Obwohl das Fleisch auf mindestens 80 Grad durchgegrillt wurde, ist es sehr saftig. Die Kombination aus Grillchampignons und Zwiebel-Chutney bringt eine interessante Textur in den Burger und verstärkt die Saftigkeit. Das Hackfleisch schmeckt prägnant nach Wild, ohne es dabei zu übertreiben. Es ist also kein Vergleich zu normalem Schweinhackfleisch, sondern eine tolle und nicht ganz alltägliche Alternative zu Rindergehackten. Richtig, richtig gut.
Dazu passen die Folienkartoffeln perfekt. Durch die Margarine sind sie beim Grillen nicht verbrannt, sondern die Schale der Kartoffeln hat sich schön angeröstet und hellbraun eingefärbt. Mit Pfeffer, Salz und Frühlingsquark sind sie total lecker und eine tolle Beilage zu den klassischen Pommes oder Wedges.
Mein Fazit? Der Wildschwein-Burger mit Champignons und Folienkartoffeln ist rundum gelungen und hebt sich wohltuend von anderen Hamburgern ab. Den Platz in meinem Burger-Special hat er sich redlich verdient!
PS: Selbstgebackene Hamburger-Buns sind immer noch die Besten!