Die Grillquote von Lammfleisch ist bisher nicht sonderlich gut auf meinem Blog, aber das ändert sich heute mit diesem Blogpost über köstliche und wunderbar saftige Lammspieße!
Bisher dachte ich, dass ich eigentlich kein Fan von Lammfleisch bin. Meistens hatte mir das Fleisch einen zu intensiv und strengen Geschmack. Bei zwei, drei weiteren Verköstigungen von Lammfleisch habe ich dann festgestellt, dass Lammfleisch auch ganz anders schmecken kann. Wunderbar zart und saftig, ganz ohne die strenge Geschmacksnote, die besonders bei älteren Tieren entsteht. Ich hatte wohl schlichtweg keine besonders gute Fleischqualität gegessen. Es ist also dringend an der Zeit, ein gutes Stück Lammfleisch zu vergrillen!
Die Inspiration zu diesen super leckeren Lammspießen kam dann durch den Besuch des FrischeParadies-Gourmetmarkt in Köln-Hürth. Alles, was sich der Grill-Fan so wünscht, kann dort erstanden werden: Ausgefallene Gewürze, sämtliche Arten von Ölen, eine tolle Gemüse- und Obstabteilung sowie eine umfassende Fleischtheke und noch vieles mehr. Und da ich mich aus oben genannten Gründen an Lammfleisch versuchen wollte, habe ich mir ein schönes Stück Eifeler Ur Lammkeule ohne Knochen eingepackt, um daraus Lammspieße zu zaubern.
Eifeler Ur Lammkeule ohne Knochen Paprika Edelsüß Paprika Rosenscharf Geräucherter Paprika getr. Oregano Zimt 2 Knoblauchzehen 1 weiße Zwiebel 1 rote Zwiebel 1 gelbe Paprika 1 grüne Paprika Zitronensaft Olivenöl
Das Schöne an diesem Rezept ist, dass ich bis auf das Lammfleisch alle Zutaten bereits im Haus habe. Ich bin ja immer ein Freund von simplen Rezepten, für die man nicht eine Nano-Dosis Gewürz teuer kaufen muss 🙂
Die Vorbereitung
Die gute Qualität der Lammkeule eines Eifeler Ur Lamms zeigt sich bereits beim Schneiden, denn das Fleisch ist fein marmoriert und es tritt kaum Blut aus, da es eine Woche abgehangen wurde. Den Fettdeckel entferne ich und schneide dann das unter klarem Wasser abgespülte und abgetrocknete Fleisch in circa 3 cm dicke Stücke. In einer verschließbaren Schale mariniere ich dann das Lammfleisch mit zwei zerdrückten Knoblauchzehen sowie den restlichen Gewürzen.
Das Fleisch stelle ich nun in der verschlossenen Schale für 24 Stunden in den Kühlschrank und lasse es ordentlich durchziehen.
Eine Stunde vor dem Grillen nehme ich das Fleisch aus dem Kühlschrank und rühre es nochmal durch. Außerdem wasche und schneide ich die Zwiebeln und Paprika in grobe Stücke. Praktischerweise habe ich noch vom Satay-Hähnchen gewässerte Holzspieße im TK-Fach, die ich heute zum Grillen verwenden kann. Während ich die Spieße mit Fleisch und Gemüse bestücke, heizt draußen der Broil King vor.
Das Grillen
Ich habe dieses Mal meine gusseisernen Grillroste gedreht, sodass nicht die spitze Seite des Rosts nach oben zeigt, sondern die Rückseite mit den Doppelrillen. Ich möchte ausprobieren, ob durch die vergrößerte Auflagefläche sich die Spieße besser grillen und wenden lassen. Außerdem teste ich, ob durch die Rillen im Gussrost weniger Fett auf die Flavour Bars (Edelstahlabdeckungen der Brenner) tropft und so weniger Fettbrand entsteht.
Die Lammspieße grille ich bei mittlerer Hitze, da das Fleisch recht dick geschnitten ist und von außen nicht verbrennen soll und innen dann noch roh ist. Ziel ist es, dass ich außen eine schöne Röstung bekommen und innen das Lammfleisch zartrosa ist. Zur fortgeschrittenen Uhrzeit ist es schon stockdunkel draußen, sodass das Fotografieren nicht so einfach ist. Man aber trotzdem ganz gut auf dem Bild erkennen, dass das Fleisch wunderbar saftig ausschaut und leicht angeröstet ist.
Für Lammfleisch gilt genauso auch wie für Rindfleisch, dass man es nicht ganz durch grillen sollte. Es wird dann zäh und trocken. Da ich wenig Erfahrung mit dem Garpunkt von Lammfleisch habe, vertraue ich einfach auf mein Bauchgefühl und grille die Lammspieße von allen Seiten an und drücke mit der Grillzange von Zeit zu Zeit in das Fleisch. Ich befinde das Fleisch für gut, wenn das Fleisch noch elastisch nachgibt und nach dem Drücken wieder in seine Ursprungsform zurückkehrt.
Wie üblich habe ich mal wieder nicht auf die Uhr geschaut. Ich schätze, dass ich das Fleisch für etwas mehr als zehn Minuten gegrillt habe. Außerdem zeigen die umgedrehten Grillrost ihre Wirkung: Die Spieße lassen sich einfacher drehen und die Rauchentstehung durch herabtropfendes Fett ist geringer. Top!
Der Geschmack
So, die Lammspieße sind vom Grill und ich bin mehr als gespannt auf den Geschmack. Ob das Fleisch wohl saftig ist? Ob der Garpunkt stimmt? Ob es einen strengen Eigengeschmack hat? Ob die Marinade passt? Fragen über Fragen, da hilft nur die Geschmacksprobe!
Mein Fazit: Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so saftige Fleischspieße gegrillt habe! Das Fleisch ist saftig und hat den perfekten Garpunkt und ist innen zartrosa. Das Eifeler Ur Lamm überzeugt mich mit feinem Lamm-Aroma und schmeckt nicht streng, sondern sehr ausgewogen und ist durch die feine Fleischmarmorierung sehr zart.
Und obwohl ich kein Fan von Zimt bin, so bringt der halbe Teelöffel Zimt doch das gewisse „Etwas“ in die Marinade. Zusammen mit dem Oregano entsteht so eine exotische Geschmacksnote. Die Nase riecht als erstes Zimt und denkt an etwas Süßes, bevor dann die starken Aromen wie Knoblauch, Paprika und Oregano übernehmen. Eine spannende und sehr zu empfehlende Komposition.
Und wie man sieht, haben wir mehr als genug Lammspieße für zwei Personen – da kann man auch am nächsten Tag noch schlemmen!
Hallo Arne,
das ist ja mal ein super Artikel zum Thema Lammfleisch. Sieht seher lecker aus.
Werde ich gleich am Wochenende auch mal grillen.
Grüßle
Patrick
Hi Patrick,
berichte mal, ob es dir auch so gut geschmeckt hat.
Wünsche dir eine schöne Grillsession!
Arne