Eine der Spezialitäten, die mich auf Madeira am nachhaltigsten beeindruckt hat, ist das Bolo do Caco. Es ist ein sehr saftiges und volles Fladenbrot auf Basis von Batate, einer Süßkartoffelart, und wird traditionell mit einer ordentlichen Ladung Knoblauchbutter lauwarm als Snack zwischendurch oder als Vorspeise gegessen.
Das Bolo do Caco schmeckt einfach fantastisch und das ist der Grund, weswegen ich dieses tolle Rezept mit nach Deutschland nehme, um es dort auf meinem Broil King nachzugrillen. Für vier bis sechs kleine Bolos brauche ich folgende Zutaten:
315 g Süßkartoffeln 450 g Weizenmehl 20 g Hefe 50 ml Wasser 1 TL Salz
Die Vorbereitung
Für das Bolo do Caco koche ich als erstes die geschälte und geviertelte Süßkartoffel in Salzwasser, bis sie weich geworden ist. Anschließend lasse ich die Kartoffel auskühlen, bis sie lauwarm ist und passiere sie zu einem feinen Püree.
In eine Schale gebe ich nun 450 g Weizenmehl und eine ordentliche Menge Salz (mindestens 1 Teelöffel – ich habe in diesem ersten Versuch nämlich nur eine Prise Salz genommen, was zu wenig war). Mehl und Salz vermische ich miteinander und forme in die Mitte eine Kuhle, in die das Süßkartoffelpüree, die zerbröckelte Hefe und etwa 50 ml lauwarmes Wasser kommt. Ich bestäube die Kuhle wieder mit Mehl und lasse den Vorteig 30 Minuten ruhen.
Nach Ablauf der 30 Minuten hole ich den Knethaken raus und knete den Teig durch, bis ein elastischer Bolo-Teig entstanden ist, der sich vom Schüsselrand löst. Abhängig von der Feuchtigkeit der Süßkartoffel muss man noch etwas Mehl nachgeben. Den Bolo-Teig stelle ich nun für 2 Stunden abgedeckt zum Gehen an einen warmen Ort.
In dem nächsten Arbeitsschritt teile ich den Bolo-Teig in vier bis sechs Portionen auf und stelle sie zum Grillen bereit. Die Teiglinge lasse ich nochmal 30 Minuten gehen, bevor sie auf den Grill kommen.
Das Grillen
Das Tolle an den Bolo do Caco ist, dass sie traditionell auf einer gusseisernen Platte gegrillt bzw. gebacken werden – so habe ich es auf dem Wochenmarkt in Santo da Serra kennengelernt! Diese Zubereitungsmethode kann ich nämlich perfekt auf meinem Broil King mit der gusseisernen Plancha umsetzen.
Dazu lege ich die Plancha mit der glatten Seite nach oben auf den Grill und heize sie 15 – 20 Minuten bei halber Leistung vor. Damit bekommt die Plancha eine ungefähre Temperatur von 160 – 180 Grad.
Sobald die Plancha heiß und komplett durcherhitzt ist, kommen die ersten Bolo do Cacos Teiglinge auf die Grillplatte. Nach bereits vier bis fünf Minuten kann ich die Bolos wenden und fertig grillen.
Form und Konsistenz passt zu den portugiesischen Bolo do Caco, die ich auf Madeira kennengelernt habe. Allerdings sind meine Bolo deutlich gelblicher, was an der verwendete Süßkartoffelsorte liegt. Auf Madeira wird hierfür die Batate verwendet, die etwas heller ist.
Der Geschmack des Bolo Caco
Kommen wir nun zur spannendsten Frage: Schmeckt mein Bolo wie ein echtes Bolo do Caco? Es schmeckt auf jeden Fall sehr lecker, hat eine tolle Konsistenz und der Teig ist ähnlich elastisch wie im Original – aber es schmeckt nicht „genauso“ wie ein echtes Bolo do Caco.
Das liegt vor allem daran, dass ich nur eine Prise Salz genommen habe, das Bolo do Caco mit der Süßkartoffel-Basis aber viel Salz braucht. Beim nächsten Mal werde ich einen gehäuften Teelöffel verwenden.
Aber das ist Jammern auf hohem Niveau: Die Optik passt, die Konsistenz passt, es ist saftig – kurzum, es schmeckt einfach richtig gut! Lauwarm mit ordentlich Knoblauchbutter genossen, bereichert es jedes Grillgericht!
PS: Ich habe gelesen, dass sich das Bolo do Caco auch gut einfrieren lassen soll und trotzdem später frisch schmeckt. Die Hälfte meiner Bolos habe ich eingefroren, ich werde berichten, ob sie auch später noch so gut schmecken!