So, nach 65 Minuten hat das Beer Butt Chicken die empfohlene Kerntemperatur von 83 Grad erreicht (Soll: 80-85 Grad).

Ein ausgefalleneres Grillgericht, das zunehmend bekannter wird, ist das Beer Butt Chicken. Häufig auch Beer Can Chicken oder abgekürzt BBC genannt, weil das Grillhähnchen auf einer Bierdose sitzend gegrillt wird.

Ich habe das Beer Butt Chicken das letzte Mal vor über drei Jahren gegrillt, zu einer Zeit, wo ich noch nicht mit meinem Grillblog aktiv war. Leider habe ich dadurch auch keine schönen Fotos von dieser Grillsession. Grund genug, um dieses leckere Gericht zu wiederholen und darüber zu bloggen!

Die Zubereitung eines Beer Butt Chickens lässt sich in zwei Phasen unterteilen, nämlich dem Ziehen lassen in der Brine (eine Salzlösung, bestehend auf Flüssigkeit, Salz und Zucker) und dem eigenlichen Grillen. Starten wir mit der Brine.

Ziehen lassen in der Brine
Für die Brine brauchen wir folgende Zutaten:

1 Hähnchen
0,5l O-Saft
0,5l Wasser
3 EL brauner Zucker
3 TL Pfeffer
2 TL Salz
1 EL Oregano
3 Lorbeerblätter
1 EL Honig
1 Spritzer Zitronensäure
1 Zwiebel

Die Zwiebel und den Knoblauch ziehe ich zuerst ab und schneide sie in grobe Stückchen. Anschließend vermenge ich alle Zutaten in einer großen Schüssel und lege anschließend das Hähnchen hinein, sodass es vollständig von der Brine bedeckt ist.

Das Huhn sowie die beiden Hähnchenschenkel werden darin für sechs Stunden eingelegt.

Nun muss das Hähnchen für 24 Stunden in der Brine ziehen. Für das Ziehen lassen habe ich heute allerdings nur sechs Stunden, mal sehen ob das ausreichend ist.

Die Brine (aus dem Englischen für Salzlauge, Salzlake, Pökel) ist eine eine Flüssigkeit, die dafür sorgt, dass das Hähnchen am Ende nicht trocken wird, sondern richtig schön saftig schmeckt. Durch die zusätzlichen Aromen in der Brine kann man dem Fleisch schon während des Einlegens einen Geschmack geben.

Ob es wirklich genug Zeit  für das Brinen war, werde ich dann wohl erst am Ende feststellen, wenn es entweder saftig oder trocken geworden ist. Ich versuche mal mein Glück

Beer Butt Chicken grillen
Nun geht es in die zweite Phase, dem Würzen und Grillen. Hierfür brauche ich folgende Zutaten:

1 Glas
Magic Dust Rub
etwas Bier
1 Rouladennadel

Nachdem das Hähnchen in der Brine gezogen hat, spüle ich es mit etwas Wasser und trockne es sorgfältig ab. Als nächstes muss das Hähnchen gewürzt werden. Ich verwende dazu immer wieder gern den Magic Dust Rub, eine Trockengewürzmischung, die zu fast jedem Grillgut passt. Ich achte darauf, dass ich die Gewürzmischung ordentlich in das Fleisch einmassiere und ausreichend Gewürz an alle Stellen gelangt. Auch von innen trage ich die Gewürzmischung auf.

Als nächstes wird das Bier für das Beer Butt Chicken in das Glas eingegossen und das Huhn mit Magic Dust gerubbt.

Als nächstes fülle ich das Glas (ich verwende ein gebrauchtes und gespültes Champignon-Glas) zu zwei Drittel mit Bier. Danach setze ich das Huhn mit dem Hintern auf das Glas und drücke es kräftig herunter, bis es fest sitzt und einen sicheren Stand hat. Im Original wird das Hähnchen mit einer 0,33 l Bierdose gegrillt, aber da habe ich wegen den Farben an der Dose meine Bedenken, ob das wirklich so gesund ist, wenn die Dose 190 Grad heiß wird. Außerdem sind heutzutage Bierdosen in 0,33 l Größe gar nicht mehr so einfach zu bekommen.

Das Hähnchen ist also fertig vorbereitet, sodass ich mich nun um die Vorbereitung des Grills kümmere. Weil das Hähnchen in sitzender Position eine beachtliche Höhe erreicht, setze ich das kleine Grillrost in meinen Outdoorchef Ascona 570G ein, damit ich den Grilldeckel noch zum indirekten Grillen schließen kann. Das kleine Rost liegt tiefer im Grilltrichter und ermöglicht es mir daher, auch größeres Grillgut zu grillen. Ein Vorheizen des Grills kann ich nicht empfehlen, da speziell das Aufsetzen des Hähnchen auf dem Grillrost etwas wackelig sein kann – bei einem kalten Grill ist es wesentlich leichter, das Hähnchen aufzustellen und das Grillthermometer zur Überwachung der Grill- und Kerntemperatur anzubringen.

Es kann losgehen: Grillthermometer in die Brust einstechen und das Beer Butt Chicken langsam grillen.

Sobald das Hähnchen sitzt, zünde ich den Grill und stelle ihn auf die kleinste Stufe. Das Deckelthermometer zeigt 180 Grad, das Grillthermometer pendelt sich bei 190 Grad ein.

Das Beer Butt Chicken muss nun circa 45-60 Minuten bei dieser Grilltemperatur grillen. Ich verlasse mich auf mein Grillthermometer, was mir zuverlässig sagt, wann die Kerntemperatur von 80-85 Grad erreicht ist.

Zwischendurch werfe ich natürlich mal einen prüfenden Blick unter den Deckel, um nach dem Rechten zu schauen. Was ich so sehen kann, gefällt mir schon sehr gut! Ich habe zwischenzeitlich noch zwei zusätzliche Hähnchenschenkel mit aufgelegt, damit alle (wir sind zu viert) auf jeden Fall satt werden.

Ein prüfender Blick unter den Grilldeckel nach 35 Minuten. Das BBC sieht schon toll aus.

Nach gut 65 Minuten liegen 83 Grad Kerntemperatur an. Damit ist es an der Zeit, dass Beer Butt Chicken vom Grill zu nehmen und noch 5 Minuten ruhen zu lassen. Dadurch können die zirkulierenden Fleischsäfte sich beruhigen und treten beim Anschnitt nicht sofort aus.

Das Beer Butt Chicken lasse ich nun noch 5 Minuten ruhen, bevor ich es anschneide. So können sich die Fleischsäfte noch etwas abkühlen und treten beim Anschnitt nicht sofort aus.

Ich richte das BBC-Grillmenü mit etwas Kartoffelspalten sowie frischem Blattsalat mit Mangold und Honig-Senf-Dressing an. Für den ersten Geschmackstest entscheide ich mich für einen knusprigen Hähnchenflügel.

Ein Chickenwing, bunter Blattsalat mit Honig-Senf-Dressing und Wedges - so sieht ein klasse Beer Butt Chicken Menü aus!

Der Geschmack des Beer Butt Chickens ist hervorragend. Außen knusprig und innen sehr, sehr saftig. Der Magic Dust Rub passt sehr gut zum BBC, da er recht viel Paprika enthält, was traditionell beim Grillhähnchen ebenfalls der Fall ist. Der enthaltene Cayenne-Pfeffer sorgt für eine angenehme Würze, ohne dass es zu scharf ist. Dazu passen die Kartoffeln/Wedges sehr gut, wenngleich sie diesmal aus dem Ofen stammen und nicht so knusprig wie vom Grill sind. Eine schöne geschmackliche Überraschung ist dazu der grüne Blattsalat mit Mangold. Eine frische, knackige und aromatische Beilage mit einem leckeren Dressing – köstlich.

Beim nächsten Mal würde ich durchaus wieder das Brinen auf sechs Stunden reduzieren, wenn mir die Zeit fehlen sollte – einen geschmacklichen Nachteil konnte ich nicht feststellen!

Und wer auf der Suche nach einem Grillmenü für mehrere Personen ist, dem kann ich das Beer Butt Chicken auch nur wärmstens empfehlen. Es ist leicht vorzubereiten, bedarf kein dauerhaften Aufsicht am Grill und schmeckt einfach super lecker. Daumen hoch!