Über die süßen Blätterteigtörtchen Pastéis de Nata habe ich ja bereits ausführlich berichtet, da es aus meiner Sicht das leckerste und wahrscheinlich auch typischste Gebäck für Portugal ist, das ich während meines Urlaubs kennenlernen durfte. An dieser Stelle möchte ich einen kurzen Überblick geben, was man während eines Urlaubs in Portugal definitiv probieren sollte.
Pastéis de Nata – schmecken in ganz Portugal
Die sogenannten Pastéis de Nata – im Raum Lissabon auch als Pastéis de Belém bekannt – sollte man sich in keinem Fall entgehen lassen und am besten backfrisch und lauwarm genießen. Die Blätterteigtörtchen sind mit einer puddingartigen Creme gefüllt und haben einen leicht vanillig-zimtigen Geschmack. Die leckersten Pastéis de Nata habe ich in Porto in der Markthalle „Mercado do Bolhão“ gegessen.
Travesseiros – am besten in Sintra bei der Casa Piriquita
Travesseiros heißt übersetzt Kissen und daran erinnert dieses süße Gebäck auch in seiner Form und Luftigkeit. Wir haben die Travesseiros im Time Out Market in Lissabon durch Zufall entdeckt und waren von ihrem Geschmack begeistert. Genau wie die Pastéis de Nata schmecken die Travesseiros lauwarm am besten. Bei einem Ausflug in die Kleinstadt Sintra sind wir dann auf die Casa Piriquita gestoßen, eine Bäckerei, die im Jahr 1862 gegründet wurde und die für die wahrscheinlich besten Travesseiros bekannt ist. Dort werden sie noch heute frisch gebacken – aus einem Blätterteig mit Ei und Mandelcreme. Gerade diese Creme hat so fantastisch geschmeckt, dass ich nicht verstehen kann, dass es inzwischen auch eine neue Travesseiros-Variante in der Casa Piriquita gibt: Statt der traditionellen Mandelcreme-Füllung wird dann das weiche Gebäck mit Nutella gefüllt…
Ovos Moles – typisch für Aveiro
Wer in Aveiro stoppt, der muss auch Ovos Moles probieren. Das haben wir an verschiedenen Stellen gelesen und wurde uns auch im Bekanntenkreis vorher gesagt. Neugierig wie ich auf lokale Spezialitäten eben bin, wollte ich in Aveiro die Ovos Moles probieren, eine Eiersüßspeise, die im Wesentlichen aus Eigelb und Zucker besteht. Eine der bekanntesten Adressen für Ovos Moles in Aveiro ist das Café A Barrica, vor dem sich eine lange Schlange gebildet hatte, als wir ankamen. Einheimische wie Touristen gehen ein und aus – immer aus denselben Gründen: entweder sie wollen Ovos Moles probieren oder sie wollen Ovos Moles in einer Geschenkverpackung kaufen.
Wir hatten uns einen kleinen Tisch im Café a Barrica ergattern können und waren schwer beeindruckt, wie viele Kartons mit den als Geschenk verpackten Ovos Moles innerhalb einer guten halben Stunde über die Ladentheke gingen.
Doch zurück zu den Ovos Moles. Gespannt auf das Gebäck haben wir uns zwei Ovos Moles zusammen mit Galão bestellt und haben mutig probiert. Beißt man in die von einer Art Oblate umhüllten Süßspeise, sieht man die eidottergelbe Füllung.
Und in der Tat haben die Ovos Moles meiner Meinung nach nur nach Eigelb und Zucker geschmeckt – ein Geschmack, den ich nicht unbedingt als lecker beschreiben würde, der aber leider sehr lange anhielt. Gut, dass wir die Ovos Moles probiert haben, noch besser aber, dass wir nur zwei Stück gekauft haben. Ich muss gestehen, ich habe meins nicht aufgegessen. Googelt mal Rezepte für Ovos Moles. Ihr werdet geschockt sein, wie viel Eigelb in den Dingern steckt… Und noch ein Fakt am Rande zu den Ovos Moles: Sie sind die erste portugiesische Süßware, die von der EU das Gütesiegel der geschützten geografischen Angabe erhielt.
Broa de Mel – entdeckt im Mercado do Bolhão
Eine absolute Überraschung war Broa de Mel, ein süßes Gebäck, das ich in der Markthalle „Mercdo do Bolhão“ in Porto entdeckt habe, als wir an einem Marktstand Pastéis de Nata eingekauft haben. Beim Broa de Mel handelt es sich um fladenförmiges Gebäck, das mich geschmacklich stark an Honigkuchen erinnert hat. Das Broa de Mel haben wir leider im Verlauf unserer weiteren Reise nicht mehr wiederentdeckt, aber ich bin froh, dass wir es in Porto gesehen und probiert haben.
Also, falls ihr irgendwo mal auf Broa de Mel stoßt: Greift zu und lasst euch von dem angenehm süßen Geschmack überraschen! Und wenn ich ein gutes Rezept zum Nachbacken finde, werde ich definitiv hier berichten.
Süße Reise durch Portugal
Ich hoffe, dass ich euch mit dem Beitrag einen kleinen Überblick über Portugals süße Backwaren geben konnte. Wer also das Land auf der iberischen Halbinsel bereist, sollte sich Pastéis de Nata, Travesseiros, Broa de Mel und vielleicht auch Ovos Moles in keinem Fall entgehen lassen. Geschmäcker sind ja verschieden – und die lange Schlange beim Café A Barrica in Aveiro wird sicher ihren Grund gehabt haben. Mein klarer Favorit ist und bleibt jedoch ein lauwarmes Pastel de Nata, am liebsten zusammen mit einem leckeren Milchkaffee! Schade eigentlich, dass ich die Pastéis de Nata in Deutschland noch nie bei einem Bäcker oder Konditor entdeckt habe…