Während des letzten Urlaub auf Madeira habe ich Espetadas, die portugiesischen Grillspieße mit Rindfleisch, Knoblauch und Meersalz, kennen und lieben gelernt. Schnell stand für mich fest, dass ich diese leckeren Grillspieße auch auf dem Broil King grillen möchte. Zu den Espetadas gibt es etwas Grillgemüse dazu, passenderweise auch vom Spieß. Und das brauche ich dafür:
Für die Espetadas 300 g Rinderhüfte 1 große Knoblauchzehe 6 Lorbeerblätter Meersalz Olivenöl Für das Grillgemüse 1/4 Zucchini 1/4 Aubergine 2 Paprika 1 rote Zwiebel getrockneten Thymian 1 EL Honig Meersalz Olivenöl
Die Vorbereitung
Damit das Espetada-typische kräftige Knoblauch-Lorbeer-Aroma entstehen kann, muss das Fleisch mehrere Stunden in Knoblauch und Lorbeer marinieren. Mindestens drei Stunden sollten es sein, aber beim Marinieren gilt: je länger, desto besser.
Also beginne ich mit dem Rindfleisch. Da ich nur zwei Espetadas grillen möchte, reichen mir 300 g. Diese Menge findet man auch häufig noch als großes Steak, sodass das Fleisch schnell und einfach einzukaufen ist. Soll es mehr Espetadas geben, kann man auf Rinderhüfte am Stück zurückgreifen.
Das Steak, welches für 21 Tage abgehangen wurde und dadurch hoffentlich sehr zart ist, schneide ich in circa 2 bis 3 cm dicke Stücke, die ich mit Olivenöl, gepresstem Knoblauch und zerbröselten Lorbeerblättern einreibe. In einer Tupperdose stelle ich das Fleisch für mindestens drei Stunden abgedeckt in den Kühlschrank.
Eine halbe Stunde vor dem Grillen nehme ich das Fleisch aus dem Kühlschrank und spieße es auf meine Doppelspieße auf. Nun kann das Fleisch langsam Zimmertemperatur annehmen, bis es gegrillt wird.
Zeit, sich an die Vorbereitung des Grillgemüse zu machen. Dazu putze ich das Gemüse und schneide es in grobe Stücke, die ich ebenfalls auf die Doppelspieße stecke. Das Grillgemüse bepinsel ich mit einer Marinade aus getrocknetem Thymian, Honig, Salz und Olivenöl.
Jetzt heißt es: Grill starten und vorheizen lassen, damit das Grillvergnügen schon bald beginnen kann!
Das Grillen
Zum Grillen der Espetadas und des Grillgemüse reichen mir zwei Brenner aus. Auf halber Leistung heize ich den Broil King Regal 490 für zehn Minuten vor, bevor die Gemüsespieße auf den heißen Grillrost kommen. Ich reduziere die Hitze nun auf 1/3, um so langsam und schonend das Gemüse mit direkter Hitze zu garen.
Nach zehn Minuten sind die Gemüsespieße angegrillt und haben ein Branding bekommen. Es ist nun an der Zeit, den Grillrost für die Espetadas frei zu machen und das Gemüse auf dem Gemüserost indirekt fertig zu garen.
Die Rindfleisch-Spieße kommen nun in die direkte Hitze. Die Leistung reduziere ich auf 1/4, da die Gussroste noch sehr viel Hitze gespeichert haben und das Branding nicht zu stark werden soll. Die Espetadas grille ich nun sechs Minuten pro Ober- und Unterseite.
Nach circa 12 Minuten sind die portugiesischen Rindfleisch-Spieße fertig und sind gemäß meiner Druckprobe medium gegrillt. Also genau so, wie es sein soll. Erst jetzt salze ich das Rindfleisch mit grobem Meersalz.
Die Portugiesen grillen die Espetadas typischerweise über dem offenen Feuer, so habe ich es während des Marktbesuches in Santo da Serra kennengelernt. Sehr sympathisch, dass die Portugiesen auch gerne grillen!
Der Geschmack der Espetadas
Hach, da kommt doch direkt wieder madeirische Urlaubsstimmung auf! Ein wohliger Duft von Knoblauch und Lorbeer und ich fühle mich, als wenn ich wieder auf der Atlantik-Insel bin. Der Duft der Espetadas passt, aber auch der Geschmack: Die portugiesischen Rindfleisch-Spieße sind genauso saftig wie auf Madeira und haben das gleiche intensive Knoblauch- und Lorbeer-Aroma. Zudem ist Fleisch sehr zart. Der Hammer!
Ich muss zugeben, dass ich bis zu diesem Urlaub Lorbeer als Gewürz unterschätzt habe. Als dominierendes herbes Aroma in einer Fleischmarinade ist Lorbeer wirklich sehr lecker und passt gut zu kräftigem Fleisch wie die Rinderhüfte.
Die Grillgemüse-Beilage mit Thymian-Honig-Marinade macht sich ebenfalls sehr gut. Das Gemüse ist zart und hat einen schönen Thymian-Geschmack. Der Honig ist nur leicht schmeckbar, sodass es nicht zu süß ist.
Ja, ich bin mit meinem ersten Espetada-Grillversuch sehr zufrieden. Die Rindfleisch-Spieße sind schnell und unkompliziert zubereitet und richtig, richtig gut. Ich glaube, dass ich die Spieße schon bald wieder grillen muss – spätestens dann, wenn ich wieder Urlaubssehnsucht habe 🙂 Und vielleicht gibt es dann auch Bolo do Caco, die überaus leckeren Fladenbrote mit nicht minder viel Knoblauch?!