Foto0634.geaendertAls Vielgriller ist es mir wichtig, dass der Grill schnell eingesetzt werden kann und die Reinigung nicht so aufwendig ist. Holzkohle war damit schon einmal raus, zumal Holzkohle als Balkongriller in einer Mietwohnung auch nicht so der Hit ist. Ein Gasgrill sollte es also werden. Natürlich denkt jeder sofort an Weber – aber die Weber-Grills haben mich nicht überzeugt. Das hängt mit dem indirekten und direkten Grillen zusammen, deswegen an dieser Stelle ein kleiner Exkurs zu Grilltechniken:

Direktes Grillen
Hierbei strahlt die Hitze des Grills direkt auf das Grillgut ein. Das kennt ihr beispielsweise von den klassischen dreibeinigen Holzkohlegrills, wo oberhalb der glühende Kohle direkt das Grillgut liegt.

Indirektes Grillen
Wie der Name schon sagt, strahlt hier die Hitze nicht direkt auf das Grillgut, sondern kommt über Umwegen. Man kann sich das ein bisschen wie ein Backofen vorstellen, weswegen das indirekte Grillen auch nur mit geschlossenen Grills (Kugelgrills etc.) funktioniert. Prinzipiell strömt dabei die Hitze immer zunächst außen am Grillgut vorbei und durch den Grilldeckel wird das Grillgut quasi durch Umluft gegart.

Zurück zum Grillkauf: Mir war es wichtig, dass ich nicht nur direkt grillen kann, sondern auch indirekt. Beim indirekten Grillen hat man noch viel mehr Grillmöglichkeiten, vor allem wenn es um größeres Grillgut oder auch Pizza geht. Das war dann das K.O.-Kriterium für die Weber-Gasgrills: Sie sind primär auf direktes Grillen ausgerichtet und indirektes Grillen kann bei diesen Grills nur mit Bastelei erfolgen (also beispielsweise das Grillgut über Aluschalen von der direkten Hitze entfernen, so dass die heiße Luft außen an der Aluschale in Richtung Deckel vorbeiströmt und dann auf das Grillgut niederschlägt). Suboptimal. Bei meiner Recherche bin ich dann auf Outdoorchef gestoßen. ODC bietet Gaskugelgrills an, die über ein patentiertes Trichtersystem verfügen. Dabei sitzt unten in der Kugel ein ringförmiger Gasbrenner. Über diesem Brenner sitzt dann zunächst ein kleinerer Trichter aus Emaille. Auf dem diesem kleinen Trichter sitzt dann ein zweiter, größerer Trichter, dessen Ausmaße fast bis an den inneren Rand des Kugelgrills reichen. Diese Konstellation nennt man Normalposition und ermöglicht das indirekte Grillen, denn die Hitze strömt außen in der Kugel hoch und verteilt sich dann gleichmäßig als eine Art Umluft auf dem Grillrost. Wird der obere Trichter umgedreht, kann man auf dem Grill in der Mitte direkt grillen, d.h. kommt die Hitze direkt von unten an das Grillgut. Die unten stehende schematische Darstellung von diesem Grillprinzip findet ihr auf der Herstellerseite.

Möchte ich also mal ein schönes Steak grillen, drehe ich den Trichter meines Outdoorchef PORTO 480 G mit der kleinen Öffnung nach oben und kann dann direkt grillen. Habe ich eher Lust auf Gemüse oder Pizza, dann wähle ich die Normalposition und grille indirekt. Sehr praktisch! Ein weiterer Vorteil vom indirektes Grillen ist auch, dass das Grillgut nicht so schnell verbrennt. Wenn man also für Gäste grillt, kann man sich währenddessen auch noch entspannt mit den Gästen unterhalten, ohne dass einem alles verbrennt. Die beiden Trichter sind übrigens auch der Grund dafür, dass kein Fett in den Brenner tropfen kann und so schädlicher Rauch entsteht (wie beim Holzkohlegrill) – es ist also auch gesünder, so zu grillen.

Die meisten schwören ja auf den Geschmack von Holzkohle, aber das sehe ich aus den zuvor gesundheitlichen Aspekten anders. Gegrilltes schmeckt auch ohne den Rauch gut und meiner Meinung nach sogar intensiver nach dem, was es auch ist. Und wer unbedingt diese Aromen möchte, kann auch auf einem Gasgrill eine Smokerbox einsetzen und für dieses Flavour sorgen 😉