Heute habe ich die Gelegenheit, das erste Mal den mobilen Holzkohlegrill Son of Hibachi zu testen. Wie ihr wisst, bin ich ja überzeugter Gasgriller, aber von Zeit zu Zeit finde ich das Grillen mit Holzkohle sehr schön. Und so freue ich mich sehr, dass ich zusammen mit Ruben seinen Son of Hibachi einweihen und mit ihm gemeinsam auf seinem transportablen Holzkohle-Grill sowie meinem Broil King Regal 490 grillen darf und kann.
Die ursprüngliche Idee war, dass ich einen Grillvergleich mache. Aber sehr schnell stellte sich schon bei der Auswahl des Grillmenüs heraus, dass das nicht funktionieren würde. Das indirekte Grillen der Kartoffel-Wedges mit Macho Muchacho Rub funktioniert auf dem Son of Hibachi nicht. Schließlich besitzt der kleine portable Grill keine Grillhaube, um so das indirekte Grillen zu ermöglichen.
Insofern ist dieser Blogbeitrag kein Pro oder Contra für und gegen Gas / Holzkohle, sondern Bericht über einen schönen Grillabend, wo beide Grills intensiv genutzt wurden. Und ein ganz kleines Battle gibt es am Ende dann noch, aber ich möchte jetzt nicht zu viel verraten… 🙂
Das ist unser Grillmenü:
Vorspeise Pimientos de Padron Hauptgang Leberkäs-Burger mit Senfcreme und Spiegelei Kartoffelecken mit Macho Muchacho Rub Original spanische Chorizo Nachspeise Gegrillte Nektarinen mit Vanilleeis und Blaubeeren
Da ich den Burger schon einige Male zubereitet habe, gehe ich nicht mehr ausführlich auf die Zubereitungsschritte hierfür ein. Ihr findet das Rezept in meinem Blogpost zum Bavaria Burger.
Aufbau und Inbetriebnahme des Son of Hibachi
Bevor wir allerdings mit dem Grillen starten können, musste der originalverpackte Son of Hibachi aber erst noch aufgebaut werden. Das war nicht weiter schwierig, hier und da einen Bügel anstecken, damit der Grill später sauber steht, ohne den Boden zu verbrennen und die Grillroste mussten noch gereinigt werden.
Bei der Konstruktion des Grills hat sich aber wirklich jemand Gedanken gemacht. Meistens ist das Anzünden und Durchglühen der Grillkohle das Schwierigste am Grillen. Und wer kennt nicht das Problem der Entsorgung, wenn die Kohle zu heiß zum Entsorgen und zu kalt zum Grillen ist?
Der Son of Hibachi löst diese Probleme wirklich sehr clever, denn zum Anzünden nutzt der Grill den Kamineffekt, ohne dass es dafür ein extra Zubehörteil bräuchte. Dazu werden beide Seitenteile mit Kohle gefüllt, die der Grillrost in der untersten Stufe dann festklemmt. In der Mitte befindet sich die Feuerschale, in die ebenfalls Grillkohle sowie der Grillanzünder kommt.
Die Seitenteile werden nun nach oben geklappt und mit dem beilegten Verschluss zu einem Viertel verschlossen. Die Feuerschale wird eingesetzt und angezündet. Sie bleibt einen Daumenbreit offen damit der Kamineffekt entstehen kann, denn das Feuer benötigt Sauerstoff, der so von unten zugeführt wird.
Und analog zum Kamin kann der Rauch oben austreten und die heiße Luft glüht die Kohle unter den Grillrosten vor. Wenn die Kohle angeglüht ist, klappt man einfach die Seitenteile herunter und ist fertig. Genial!
Genauso clever auch die Entsorgung, denn die Seitenteile mit der durchgeglühten Kohle werden einfach wieder hochgeklappt und arretiert. Die Asche fällt nun automatisch nach unten in die Ascheschale, die man später leicht entsorgen kann. Der noch heiße Grill kann übrigens mitsamt der Asche in die Grilltasche gepackt werden. Diese ist hitzefest, sodass sich der Grill auch sofort nach dem Grillen transportieren lässt. Wirklich clever!
Die Vorspeise mit Pimientos de Padron
Jetzt aber zum Essen: Als mehr oder weniger ungeübte Holzkohle-Griller haben wir uns in der Zeit etwas vertan, denn das (unerfahrene) Vorglühen des Son of Hibachis nahm doch mehr Zeit in Anspruch, als wir dachten und von unserem Hunger her abwarten konnten. Aus diesem Grund kommt die Vorspeise nun doch vom Broil King, auf dem bereits die Kartoffelecken auf der BBQ-Grillmatte auf kleinster Stufe grillen.
Für die Pimientos de Padron schalte ich noch einen Brenner auf kleinster Stufe dazu und grille die Schoten kurz von allen Seiten mit an. Nach wenigen Minuten sind die Pimientos gar (leicht an der Blasenbildung zu erkennen), sodass ich sie vom Grill nehmen und mit Meersalz bestreuen kann.
So einfach die Pimientos de Padron in der Zubereitung sind, so lecker sind sie auch! Einfach nur mit grobem Meersalz bestreut sind sie zum Verzehr bereit. Die heutige Sorte Bratpaprika schmeckt wieder hervorragend und ist sehr mild. Das ideale Fingerfood!
Leberkäs-Burger mit Wedges als Hauptgericht
Das Hauptgericht, den leckeren Burger mit Leberkäse, bereite ich auf beiden Grills zu. Den Son of Hibachi nutze ich zum Grillen des Leberkäse und zum Anrösten der Burgerbuns. Auf dem Broil King kommt parallel die gusseiserne Plancha zum Einsatz, auf der ich drei Spiegeleier zubereite sowie die Zwiebeln anschmore.
Praktischerweise lassen sich am Son of Hibachi die Grillroste dreifach höhenverstellen. Besonders für das Grillen des Leberkäse empfiehlt es sich gerade bei sehr heißer Grillkohle, den Grillrost auf die zweithöchste oder höchste Stufe zu stellen. Der Leberkäse verbrennt sonst zu schnell. Und eines kann ich wirklich bestätigen – mit hochwertiger Grillkohle hat der Son of Hibachi wirklich Zunder! Damit kann man wirklich ausgezeichnet grillen. Beeindruckt bin ich auch den Grillrosten, die aus massivem Gusseisen bestehen. So lässt sich auch ein tolles Branding zaubern.
Sobald der Leberkäse angegrillt ist, können auch schon die Brötchen mit angeröstet werden.
Die Burger mit Leberkäse sind dann schnell zubereitet: Die Brötchenhälfte bestreiche ich dann mit der Burgersauce und belege sie mit Schmorzwiebeln, etwas Salat sowie dem Leberkäse und dem Spiegelei. Dazu gibt es etwas Cole Slaw sowie die Kartoffelecken.
Ob’s schmeckt? Aber sicher! Der Leberkäs-Burger mit Senfcreme ist mal wieder überragend. Die Kombination von Senfcreme mit Spiegelei an Leberkäse ist einfach total ungewöhnlich, aber sehr harmonisch. Der Burger ist dadurch saftig und aromatisch, ohne den für typische Burger sehr intensiven Rindfleischgeschmack zu haben. Nichts gegen Rindfleisch, aber in diesem Fall ist die Kombination so lecker, dass der Leberkäs-Burger ein echter Favorit von mir ist 🙂
Die Macho Muchacho Wedges passen optisch und geschmacklich sehr gut zum restlichen Grillmenü. Der Rub ist nicht so scharf und nicht so intensiv, sodass man primär Kartoffeln anstatt Paprikagewürz schmeckt. Eine universale Würzung, nicht nur für Kartoffelecken!
Kohle gegen Gas – wo schmeckt die Chorizo besser?
Wie bereits angedeutet, kommt doch noch ein kleines Holzkohle gegen Gas Battle. Die Chorizo wird auf beiden Grills parallel gegrillt. Dieses Battle hat aber mehr symbolischen Charakter, denn bis auf die Rauchnote kann es keine großen Unterschiede geben. Und tatsächlich, die Optik sieht in beiden Fällen sehr gleich aus.
Deutlich zu schmecken ist aber der Unterschied zwischen Holzkohle und Gas. Während die Wurst vom Broil King (ohne Verwendung einer Smoker Box) über die gleiche krosse Außenhaut verfügt, so schmeckt die Holzkohle-Variante sehr viel stärker nach Rauch. Richtig intensiv sogar, denn die Chorizo ist sehr fett und genau dieses Fett tritt beim Grillen aus, tropft herunter auf die heiße Kohle und sorgt so für den Fettbrand, bei dem natürlich auch feiner Kohlestaub aufgewirbelt wird. Dadurch schmeckt die Wurst umso intensiver, aber sie ist auch deutlich ungesünder. Natürlich tropft das Fett auch beim Broil King herunter, allerdings landet es hier auf den Flavour Bars (Abdeckungen der Gasbrenner) und verdunstet dort. Das ist deutlich gesünder, weil kein Feinstaub entsteht.
Ich möchte gar nicht Holzkohle oder Gas verteufeln und gar sagen, dass das eine besser als das andere wäre. Mit beiden Brennstoffen kann man toll grillen, aber ich persönlich grille lieber hauptsächlich mit Gas und gerne dann ab und an mit Holzkohle. Aus Gesundheitsgründen, aber auch aus praktischen Gründen, denn nicht jeder Holzkohle-Grill lässt sich so unkompliziert handhaben wie der Son of Hibachi!
Und jetzt zur Nachspeise!
Die Nachspeise besteht heute aus Früchten, und zwar genauer gesagt halbierten Nektarinen. Diese werden mit der Schnittfläche nach unten angegrillt, bis sie weich geworden sind. Zusammen mit ein paar Blaubeeren und etwas Vanilleeis ergibt dies eine tolle Nachspeise, die toll aussieht und auch genauso schmeckt!
In unserem Fall haben wir die Nektarinen (mangels Erfahrung) nicht lange genug auf dem Son of Hibachi gegrillt, sodass sie noch etwas fest waren. Das machte aber nichts, die Kombination von süßem Obst mit Eis und Blaubeeren war auch so hervorragend!